AG Migration und Vielfalt Breisgau und SPD Dreisamtal veranstalteten Autorinnenlesung mit Birgit Hummler: Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen

Die in Breisach lebende Birgit Hummler ist studierte Germanistin und Journalistin und engagiert sich seit der Flüchtlingskrise 2015 ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe als Deutschlehrerin. In einem humorvollen Buch fasste sie ihre vielschichtigen Erfahrungen bei der Vermittlung der komplizierten deutschen Sprache zusammen. Diese Sprache verfügt mit Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ über vier Fälle, über drei Artikel und ist schrecklich unlogisch und willkürlich strukturiert. Diese Sprache bringt nicht nur die Lernenden, sondern auch die Lehrenden zum Verzweifeln.

Besonders kompliziert wird es für Geflüchtete und deren Unterstützer, wenn es um Behördensprache und Briefe geht, die den Geflüchteten möglicherweise den Abschiebebescheid mitteilen. Und hier wurde es dann auch politisch. Denn Hummlers Engagement beschränkte sich nicht nur auf den Sprachunterricht. Sie unterstützte Geflüchtete über lange Jahre bei der Integration in die deutsche Gesellschaft.

Sie begleitete sie bei rechtlichen Fragen, bei der Vermittlung von Praktika, Arbeitsplätzen und der Wohnungssuche. Dabei erlebte sie mehrfach, wie gut integrierte Geflüchtete trotz Arbeitsstelle und guter Deutschkenntnisse nach Afghanistan abgeschoben wurden und das, obwohl Deutschland dringend Arbeitskräfte benötigt. „Hätte es die vielen Einwanderungswellen nicht gegeben, wäre Deutschland längst ein Volk im Altersheim“, so Hummler. Sie plädiert deshalb für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland

Bundestagsabgeordnete, Staatssekretärin und Bundestagskandidaten für die SPD, Rita Schwarzelühr-Sutter, skizzierte im Anschluss das Programm der SPD in Bezug auf Migration. Das in der großen Koalition beschlossene neue Einwanderungsgesetz sei ein Schritt in die richtige Richtung, reiche jedoch nicht aus. Die SPD wolle darüber hinaus ein dauerhaftes Bleiberecht für Menschen, die als Asylbewerber abgelehnt wurden, aber schon lange hier leben und arbeiten. Die SPD wolle das Arbeitsverbot abschaffen. Die Menschen hätten ein Recht auf Arbeit und brauchten eine Perspektive. Familien gehören zusammen, deshalb müsse der Familiennachzug verbessert werden. Die SPD setzt sich außerdem für Mehrstaatlichkeit ein und dafür, dass in Deutschland geborene Kinder automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen.

Respekt – das sei die Leitidee des SPD-Kanzlerkandidaten für unsere künftige Gesellschaft. In einer solchen Gesellschaft habe Rassismus und Diskriminierung keine Chance.

Bernd Engesser von der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt wies darauf hin, dass die SPD schon immer eine weltoffene Partei war. Jeder, der in Deutschland lebe und die Ziele der SPD unterstütze, könne unabhängig von seiner Staatsangehörigkeit Mitglied werden. Wer hier wohne, solle auch die Möglichkeit haben, Gesellschaft und Politik mitzugestalten. Um sprachliche Hürden zu senken, gebe es auch ein SPD-Programm in einfacher Sprache.

Lesung mit Birgit Hummler am 02.09.2021 in Kirchzarten

Die SPD-Dreisamtal und die SPD AG Migration und Vielfalt Breisgau laden zur Autorenlesung mit Birgit Hummler „Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen. Vom Martyrium die Fremdsprache Deutsch zu lehren.“ am 02.09.2021 ab 19:00 Uhr im Bürgersaal in der Talvogtei 2A in Kirchzarten ein.

Sprache ist der Schlüssel zur Integration in unsere Gesellschaft und Arbeitswelt. Das Problem: bei der Sprache handelt es sich um Deutsch und Deutsch zählt zu den schwierigsten Sprachen der Welt.

Glücklicherweise gibt es aber viele motivierte Helferinnen und Helfer, die Deutsch als Fremdsprache unterrichten. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, so viele Geflüchtete in kurzer Zeit gut zu integrieren.

Birgit Hummler gehört zu diesen mutigen Sprachvermittlern. In ihrem letzten Buch schildert sie mit Humor und Sachverstand die Schwierigkeiten für Sprachschüler und die Herausforderungen für die Lehrenden. Und schlägt augenzwinkernd auch einige dringend notwendige Reformen der deutschen Sprache vor.

Der Eintritt ist kostenlos. Die dann gültigen Coronaregeln sind zu beachten.

ZAROK e.V.: Bildung und Zukunft für Kinder im Nordirak.

In unserer Sitzung am 19.4. besuchten uns Susanne Dorer und Sigrid Leder-Zuther, Sie sind Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende von Zarok (www.zarok.de) und stellten die Arbeit und Aktionen des Vereins vor. Der Verein aus Kenzingen engagiert sich ehrenamtlich für Kinder und Frauen in Krisengebieten, aktuell vor allem im Nordirak.

Ziel von Zarok e.V. ist es, geflüchteten Kindern und Frauen im Nordirak mit Bildungsangeboten wieder Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Der Verein vergibt keine Geldleistungen an Einzelne, sondern unterstützt Gruppen von Hilfsbedürftigen sowie infrastrukturelle Maßnahmen. Erfolgreich sind u.a. Nähateliers und Bäckereien, die es Frauen ermöglichen, sich und Ihre Kinder nach Ausbildung und Geschäftsgründung selbständig zu versorgen. Hierfür organisiert Zarok Ausbildung und Startfinanzierungen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, da diese den Bedarf vor Ort am besten einschätzen können. Wo immer notwendig und möglich werden benötigte Waren und Dienstleistungen vor Ort eingekauft.

Das ganze Gespräch mit Zarok ist hier zu finden. Spenden sind immer gern gesehen, um die wichtige Arbeit weiter vorantreiben zu können.

Deutsche Waffexporte – Aufzeichnung unserer Veranstaltung vom 15.02.2021

Am 15.2.2021 lud die AG Migration und Vielfalt der SPD Freiburg, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zu einer Online-Veranstaltung mit Lars Castellucci ein. Er ist Mitglied im Bundestag und Sprecher für Migration und Integration der SPD-Bundestagsfraktion.

Es ging um Waffenexporte aus Deutschland und die Position der SPD zu diesem Thema.

Welche Regeln sollten aufgestellt werden, um Waffenexporte in Krisengebiete und an autoritäre Regime auszuschließen? In welche Länder sind Waffenexporte vertretbar und sinnvoll?

Mit welchem Koalitionspartner sieht die SPD mehr Chancen für eine bessere Politik in Bezug auf Waffenexporte?

Das Gespräch haben wir aufgezeichnet. Die Diskussion zu diesen und vielen anderen Aspekten sind unter folgendem Youtube-Link aufrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=bF4F01sCSDo&feature=youtu.be

Deutsche Waffen für Diktatoren und Terroristen-Muss das sein? Online-Konferenz am 15.02.

Am Montag, den 15.02.2021, laden wir ab 19 Uhr zu einer Online-Konferenz mit Lars Castelucci MdB, Sprecher für Migration und Integration der SPD-Bundestagsfraktion und stellvertretendem innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, ein. Thema des Abends ist die Problematik deutscher Waffenexporte.

Teilname erfolgt über Jitsi Meet über folgenden Link oder über den QR-Code:

https://meet.jit.si/AG-MUVBreisgau_Meetings

Wir freuen uns auf rege Teilnahme!

„Nichts war so, wie es schien“ – Buchvorstellung „Töchter des Todes“ von Ulrike Blatter in Denzlingen am 3.10.2020

Im Buch „Töchter des Todes“ setzt sich Ulrike Blatter mit Themen wie Migration und Radikalisierung, Alltagsdiskriminierung, Überfremdung und Netzhysterie, mit Vorurteilen und Vorverurteilung in unserer Gesellschaft auseinander und entwickelt dabei ein vielschichtiges gesellschaftliches Szenario, ohne einfache Schuldzuweisungen und Stereotypen. Das Publikum wird bereits mit dem ersten Satz „Nichts war so, wie es schien“ gefesselt.

Ich schreibe meine Bücher als Einladung zum Dialog“, zitierte zu Beginn der Veranstaltung die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt Breisgau (AG M&VBr.) Ana Agatiev die Autorin. Diese Einladung hatte die AG M&VBr., die in den drei SPD-Kreisverbänden Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen aktiv ist, angenommen.

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